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Ginkgo biloba

Der einzige heute noch lebende Vertreter der im Erdmittelalter mit vielen Arten weitverbreiteten Klasse der Ginkgogewächse ist der Ginkgobaum (Ginkgo biloba). Er besitzt gabelnervige, breit keilförmige Blätter, die bei jungen Pflanzen und an Langtrieben älterer Pflanzen in der Mitte tief eingeschnitten sind, während sie an Kurztrieben älterer Pflanzen fast ganzrandig sind. Der Ginkgo ist ein zweihäusiger Baum, d. h. es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Die Samen der weiblichen Bäume besitzen eine fleischige mittlere Samenwand und eine harte, verholzte innere Samenwand, so daß sie in ihrem Aufbau Steinfrüchten, wie z.B. der Kirsche, ähneln, bei denen jedoch der fleischige Teil von der mittleren Fruchtwand und der harte Teil von der inneren Fruchtwand gebildet wird, währen die Samenschale nur häutig ausgebildet ist. Interessant ist, dass die Ginkgosamen im reifen Zustand einen widerlichen Schweißgeruch ausströmen, was zu verschiedenen Vermutungen hinsichtlich ihrer Verbreiter im Erdmittelalter Anlass gab. Im Botanischen Garten sind sowohl weibliche, als auch männliche Bäume zu sehen.

Der heute in Parks und Gärten weitverbreitete Ginkgobaum wurde seit altersher in japanischen und chinesischen Tempelanlagen angepflanzt und gelangte von dort im 18. Jahrhundert in die Gärten Europas und Amerikas. Das Wildvorkommen des Ginkgobaums, das sich auf ein kleines Gebiet im südöstlichen China beschränkt, wurde erst in neuerer Zeit entdeckt.