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Die Gattung Picea (Fichten)

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Fichten sind immergrüne, mittelhohe bis hohe Bäume (max. bis 90 m), deren 4kantige oder abgeflachte Nadeln gestielt sind. Die Nadelblätter stehen an einem kurzen Stielchen, das den Zweig herabläuft und nach dem Abfall der Nadelblätter am Zweig verbleibt, wodurch dieser rauh gezähnt erscheint. Die Blattnarben sind rhombisch. Die Samenzapfen der Fichten sind hängend (z.T.auch seitlich abstehend) und fallen bei Reife als Ganzes ab. Die Deckschuppen bleiben auch nach der Blüte klein und sind stets kürzer als die verholzten Samenschuppen.

Im Botanischen Garten sind 10 Fichtenarten mit verschiedenen Kulturvarietäten gepflanzt:

  • Picea abies
    Die Rotfichte - oft fälschlicherweise auch als Rottanne bezeichnet – ist ein natürlicherweise in Nord- und Nordosteuropa (östliche Verbeitungsgrenze etwa Sibirien) und in den Gebirgslagen Mittel- und Südosteuropas verbreiteter Baum. Die Rotfichte ist ein sehr wichtiger Forstbaum, dessen Verbreitungsgebiet durch forstliche Kultur besonders in tieferen Lagen Mitteleuropas weit ausgedehnt wurde. Ihre Krone ist meistspitz kegelförmig, die Äste stehen horizontal oder bogig nach unten mit wieder ansteigenden Astenden. Ihre steifen, dunkelgrünen Nadeln sind 4-kantig und gleichmäßig zugespitzt.
    Von der Rotfichte gibt es unzählige Kulturvarietäten, wie beispielsweise die "Schlangenfichte" (Picea abies 'Virgata') mit kaum verzweigten wirr durcheinander wachsenden Ästen erster Ordnung oder die Zwergformen wie Picea abies 'Repens') mit niederliegender, ausgebreiteter Wuchsform, Picea abies 'Nidiformis' mit breitem, dichtem Wuchs und einer nestartigen Vertiefung in der Mitte oder Picea abies 'Little Gem' einer durch Mutation aus 'Nidiformis' entstandenen extremen Zwergform mit flach kugeligem Wuchs.
  • Picea bicolor
    Die Alcock-Fichte stammt aus Japan und besitzt 4-kantige Nadeln mit dunkelgrüner Oberseite und blaugrüner Unterseite.
  • Picea engelmannii
    Aus den Hochlagen der Gebirge des westlichen Nordamerikas stammen die Engelmann-Fichte mit bläulich-grünen bis stahlblauen 4-kantigen Nadeln.
  • Picea pungens
    Stechfichte, mit spitzen, stechenden bläulich-grünen abstehenden ebenfalls 4-kantigen Nadeln. Von der Stechfichte sind besonders die blauweiß benadelten Kulturvarietäten wie Picea pungens 'Koster'  sehr beliebte Zierpflanzen, die als Blaufichten (oder Blautannen) gehandelt werden und häufig als Weihnachtsbäume Verwendung finden.
  • Picea sitchensis
    Ebenfalls im westlichen Nordamerika ist die Sitkafichte beheimatet, die eine Höhe bis maximal 90 m und und einen Durchmesser bis zu 5 m erreichen kann. Die Nadeln dieser forstlich sehr wichtigen Art sind steif, abgeflacht und besitzen eine stechende Spitze (Oberseite glänzend grün mit undeutlichen hellen Spaltöffnungslinien, Unterseite mit 2 breiten weiß-silbrigen Spaltöffnungsbändern).
  • Picea omorika
    Die Serbische Fichte hat eine sehr schlanke, spitz-kegelige Wuchsform mit relativ kurzen, abstehenden oder herabhängenden, am Vorderende wiederaufsteigenden Ästen. Diese Art ist in ihrer Heimat Bosnien, Serbien und Montenegro weitgehend verschwunden, wird jedoch als beliebter Zierbaum häufig in Parks und Gärten angepflanzt. Die Nadeln der Serbischen Fichte sind oberseits grünglänzend und zeigen unterseits 2 breite weiße Spaltöffnungsbänder.
  • Picea orientalis
    Ebenfalls ein sehr geschätzter Parkbaum ist die Sapindus-Fichte aus dem Kaukasus und den Gebirgen des nördlichen Kleinasiens, die sehr kurze (Länge 6 bis 8 mm), starkglänzende dunkelgrüne 4-kantige Nadeln besitzt (Unterseite mit weißen Spaltöffnungsbändern).
  • Picea breweriana
    Siskiyou-Fichte von der Westküste der USA, bei der die von den waagerechten Ästen erster Ordnung schlaff herabhängenden Seitenzweige auffallen.
  • Picea mariana
    Schwarz-Fichte aus dem nördlichen Nordamerika, von der durch Kochen der Zweige das Fichtenbier hergestellt wird.
  • Picea mexicana
    Mexikanische Fichte aus Mexiko
  • Picea chihuahuana
    ebenfalls aus Mexiko, nur selten in Kultur zu findend.
  • Picea glehnii
    Sachalin-Fichte aus Asien, die sich durch ihre schokoladen-braune Borke von allen anderen Fichtenarten unterscheidet.
  • Picea likiangensis var. purpurea
    Purpur-Fichte aus Westchina mit ihren vor der Reife purpur-violetten Samenzapfen.
  • Picea wilsonii
    Wilson-Fichte aus China
  • Picea schrenkiana
    Schrenk-Fichte aus Zentralasien.